Dienstag, 8. April 2008

Mittwoch, 2. April 2008

Dienstag, 1. April 2008

Arbeitsgespräch

Herr K. Muss zum Amt (kommunale Arbeitsbehörde) wegen „um mit Ihnen über Ihre berufliche Situation zu sprechen“. Frau A. Ist seine Kundenbetreuerin/Fallmanagerin.

Eintritt ins Büro von Frau A.

Herr K.: Guten Morgen Frau A.

Frau A.: Guten Morgen Herr K., (zeigt auf eine weitere Person im Raum) das ist eine Kollegin, sie ist hier zum Einarbeiten und schaut mir etwas über die Schulter . Wie geht es Ihnen heute?

Herr K.: Das weiß ich jetzt gerade nicht mehr so ganz genau. Wäre es nicht vielleicht besser, wir verschieben unseren Termin, und ich bringe dann auch jemanden mit, der mir über die Schulter schaut?

Frau A.: Wie gesagt, Herr K. Es handelt sich hier nur um eine Kollegin, die eingearbeitet wird und an dem Gespräch teilnehmen soll.

Herr K.: O.K., ich stelle die Frage anders: Ist es rechtlich zulässig, dass Sie dort zu zweit sitzen und ich hier alleine?

Frau A.: Herr K., ich verspreche Ihnen, dass es hier keinen Haken gibt, meine Kollegin sitzt hier wirklich nur zum Mitschauen und wird vielleicht mal eine Frage stellen, Sie müssen keine Bedenken haben.

Herr K.: Frau A. Ich glaube Ihnen doch gerne alles, nur sind Sie nun mal nicht die erste Person mit der ich auf deutschen Ämtern zu tun habe. Beantworten Sie mir doch bitte einfach meine Frage: Ist die 2:1-Situation zulässig oder sollen wir nicht besser einen neuen Termin vereinbaren?

Frau A.: Herr K., es geht hier doch nicht um eine 2:1-Situation, sie müssen nicht befürchten, dass wir hier zwei gegen einen vorgehen wollen.

Herr K.: Liebe Frau A., das ist doch auch gar nicht die Frage. Es ist mir doch ganz egal ob dort 2, 10 oder 100 von Ihnen sitzen, da hab ich doch keine Angst vor, da gestehe ich mir zu diese Situation zu meistern. Das Problem besteht darin, dass sie anschließend eine Nachbesprechung machen und ich Dinge gesagt habe, die ich nicht gesagt habe, und dafür habe dann ich, ich ganz alleine, keinen Zeugen. Also, wie ist es jetzt mit der rechtlichen Situation? Verschieben wir den Termin?

Frau A.: Also Herr K., ich nehme unseren heutigen Termin auf jeden Fall wahr. Wenn Sie darauf bestehen, dass wir ihn alleine führen, wird meine Kollegin natürlich den Raum verlassen.

Herr K.: Na, das ist ja jetzt einmal eine Info, die hätten wir schneller haben können.

Frau A.: Ja und?

Herr K.: Ihre Kollegin kann natürlich gerne bleiben.

Frau A.: So, Herr K., das mit dem 1€-Job vom letzten Mal hat ja nicht geklappt.?.?.

Herr K.: Das lag aber nicht an mir. Sie haben mir gesagt ich würde vom Träger angerufen oder angeschrieben und nichts dergleichen ist passiert. Da könnte ja wenigstens mal jemand Bescheid geben. Man sitzt ja auch zu Hause und wartet.

Frau A.: Ja das Problem hatte ich auch, ich wurde auch erst auf Nachfrage informiert, dass die Stelle nicht mehr existiert.(nicht besetzt, sondern vollkommen gestrichen)

Herr K.: Ja dann kann man doch wenigstens mal anrufen oder die Stelle aus dem PC streichen.

Frau A.: Da stimme ich Ihnen vollkommen zu, ich habe mich auch geärgert, aber manchmal klappt es mit der Kommunikation hier im Haus nicht so.

Herr K.: Und wann war das?

Frau A.: Ähhhhhhh, ja ich hab hier einen Vorlauf von 2 - 4 Wochen für die Termine und dann habe ich Sie direkt angeschrieben.

Herr K.: Sorry, ich muss das jetzt verstehen können. Ich habe den Brief zu dem heutigen Termin vor gut 2 Wochen erhalten, Sie haben den Termin günstigstenfalls 2 Wochen zuvor beantragt?

Frau A.: Ja.

Herr K.: Sie wissen also seit mindestens vier Wochen, dass das ganze hinfällig ist, da fehlen mir die Worte!

Frau A.: Kommen wir doch mal zu dem, warum ich Sie heute herbestellt habe; Wir haben einen neuen Träger gefunden und dort gibt es einen Job im Verkauf. Was sagen Sie dazu?

Herr K.: Wo? Wie? Was? Wann?

Frau A.: Ich versteh Sie nicht.

Herr K.: Sie schauen mich hier total erwartungsvoll an. Soll ich jetzt ob der Information: Wir haben einen neuen Träger, der hat einen Job im Verkauf, auf dem Tisch tanzen. Wer ist der Träger? Um welchen Job im Verkauf handelt es sich?

Frau A.: Die Firma BAUHAUS will einen Second Hand Shop eröffnen und hat Jobs.

Herr K.: Sehen Sie, und deshalb hab ich gefragt: Sie kennen meine Einstellung zu Ein-Euro-Jobs aber was ich mich jetzt noch mehr frage ist was hat die Firma BAUHAUS mit Gemeinnützigkeit zu tun?

Frau A.: Das wurde alles bei uns im Haus geprüft und mir vorgelegt, ich nehme einfach mal so hin, dass das alles korrekt ist.

Herr K.: Wenn Sie Dinge einfach so hinnehmen, die Ihnen vorgelegt werden, ist das Ihre Sache, ich frage oder denke liebe noch mal nach, aber bevor das hier jetzt Stress gibt, machen Sie einfach einen Haken in Ihr Formular. Ich nehme die Vereinbarung an und kläre die Angelegenheit mit der Firma BAUHAUS persönlich beim Vorstellungsgespräch.

Frau A.: Herr K., wenn Sie dort die gleiche Fragen stellen wie jetzt hier, bekommen Sie vielleicht den Job nicht!!!

Herr K.: Das ist wahr, die Gefahr besteht in der Tat, aber ich werde ja wohl noch eine eigene Meinung haben und vor allem auch äußern dürfen – auch als Arbeitsloser.

Frau A.: Herr K., das war's für heute, ich mache jetzt den Vertrag fertig und schicke ihn Ihnen zu. Das darf ich eigentlich nicht, ich darf Sie normalerweise nur entlassen, wenn Sie alles unterschrieben haben aber ich denke wir können das mal so handhaben. Nehmen Sie bitte den Vorstellungstermin wahr, ansonsten ist dieser Vertrauensvorschuss, den ich Ihnen hier gewähre dahin.

Herr K.: O.K. Wenn ich was anderes höre als ich gesagt habe ist mein Vertrauensvorschuss Ihnen gegenüber auch dahin. Auf Wiedersehen Frau A.

Frau A.: Auf Wiedersehen Herr K..

Das Gespräch hat von 9.05 bis 9.20 Uhr gedauert. Der abrupte Abbruch lag (Vermutung) daran, dass ich mir vorher 2 Fläschchen Patchouli übergekippt habe. Das Büro ist halt nun mal sehr klein.